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CameraBotanica

Themenstreiflicht:

Der Löwenzahn:

Ganze Grünflächen, besonders auf stickstoffsalzreichen Lehm- oder Tonböden oder stark gedüngten, etwas verdichteten Wiesen und Weiden überziehen sich nun mit dem intensiven Goldgelb der Löwenzahnblüten : https://www.broyeurs-vegetaux.com

Das Gänseblümchen:

...Doch im April und Mai, wenn die Frühlingssonne an wärmender Kraft zunimmt und die Liebhaber des englischen Rasens schon den Rasenmäher anlaufen lassen, dann hat das Gänseblümchen Hochsaison.

Die Sumpfdotterblume:

Gelbe Ufer..

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Brachland im Steinheimer Becken

Es gibt sie also doch noch, aber eben nur noch auf Brachland, und Brachland ist selten. Im Getreidefeld werden sie nicht mehr geduldet, nicht einmal an Feldrändern.

Der Klatschmohn und die Kornblume waren früher ein häufiges Ackerunkraut.

Heute steigen die Erträge, doch die Artenvielfalt schwindet und zwar nicht nur bei den Wildpflanzen.

Schlaue Börsianer setzen bekanntlich nicht nur auf einen Aktienwert, sondern streuen das Risiko. Ganz anders unsere Landwirte. Der eine spezialisiert sich auf Schweine, der andere setzt alles auf Hühner. Beim Ackerbau sieht es nicht besser aus, meilenweit die gleiche Sorte von Weizen, eben die gerade ertragreichste. Na, wenn das mal gut geht...

Pflanzen

Deutscher NameBotanischer Name
Adonisröschen, Frühlings-AdonisröschenAdonis vernalis
AkeleiAquilegia vulgaris
Akeleiblättrige WiesenrauteThalictrum aquilegifolium
AugentrostEuphrasia rostkoviana
BärlauchAllium ursinum
BuschwindröschenAnemone nemorosa
ChristroseHelleborus niger
ClematisClematis
Deutscher EnzianGentianella germanica
Echinopsis-Hybride (Foto-Galerie)Echinopsis Hybride
EnziangewächseGentianaceae
Feigenkaktus niederliegenderOpuntia compressa
Fingerhut RoterDigitalis purpurea
Fransen-EnzianGentianella ciliata
Frühlings-AdonisröschenAdonis vernalis
Frühlings-Enzian, SchustersnägeleGentiana verna
FrühlingsknotenblumeLeucojum vernum
GänseblümchenBellis perennis
Gefleckte TaubnesselLamium maculatum
Gelber EnzianGentiana lutea
Gelbes WindröschenAnemone ranunculoides
GolddistelCarlina vulgaris
GoldnesselLamium galeobdolon
GundermannGlechoma hederacum
Günsel KriechenderAjuga reptans
Hahnenfußgewächse(Pflanzenfamilie)Ranunculaceae
HauswurzSempervivum
HeidekrautCalluna vulgaris
HerzgespannLeonurus cardiaca
HuflattichTussilago farfara
ImmergrünVinca minor
Johanniskraut EchtesHypericum perforatum
Johanniskraut Echtes (Foto-Galerie)Hypericum perforatum
Karde wildeDipsacus sylvester
Korbblütengewächse (Pflanzenfamilie)Compositae / Asteraceae
Krokus (Foto-Galerie)Crocus
Kuhschelle gewöhnlichePulsatilla vulgaris
LeberblümchenHepatica nobilis
Lippenblütengewächse(Pflanzenfamilia)Labiatae, Lamiaceae
LöwenzahnTaraxacum officinale
MärzenbecherLeucojum vernum
MistelViscum album
Mohn, Schlafmohm (Foto-Galerie)Papaver somniferum
RoseRosa
Rose (Foto-Galerie)Rosa
Roter FingerhutDigitalis purpurea
ScharbockskrautFicaria verna
Schlüsselblume echte Echter HimmelsschlüsselPrimula veris
Schlüsselblume hohe WaldschlüsselblumePrimula elatior
Schmalblättriges WeidenröschenEpilobium angustifolium
SchneeglöckchenGalanthus nivalis
Schustersnägele, Frühlings-EnzianGentiana verna
SeidelbastDaphne mezereum
Sibirische SchwertlilieIris sibirica
Silberdistel, WetterdistelCarlina acaulis
Silberdistel (Foto-Galerie)Carlina acaulis
Sonnenblume (Foto-Galerie)Helianthus annuus
SteinbrechSaxifraga
SumpfdotterblumeCaltha palustris
Taubnessel GefleckteLamium maculatum
Taubnessel WeißeLamium album
TollkirscheAtropa bella-donna
Wacholder GemeinerJuniperus communis
Waldrebe WeißeClematis vitalba
Weidenröschen SchmalblättrigesEpilobium angustifolium
Weiße TaubnesselLamium album
Wetterdistel, SilberdistelCarlina acaulis
Wiesenraute AkeleiblättrigeThalictrum aquilegifolium
Wilde KardeDipsacus sylvester
WinterlingEranthis hyemalis
YuccaYucca
ZwergirisIris reticulata

Heilpflanzen

Deutscher NameBotanischer Name
Adonisröschen, Frühlings-AdonisröschenAdonis vernalis
AkeleiAquilegia vulgaris
AugentrostEuphrasia rostkoviana
BärlauchAllium ursinum
ChristroseHelleborus niger
Fingerhut RoterDigitalis purpurea
Frühlings-AdonisröschenAdonis vernalis
GänseblümchenBellis perennis
Gefleckte TaubnesselLamium maculatum
Gelber EnzianGentiana lutea
GundermannGlechoma hederacum
HauswurzSempervivum
HeidekrautCalluna vulgaris
HerzgespannLeonurus cardiaca
HuflattichTussilago farfara
ImmergrünVinca minor
Johanniskraut EchtesHypericum perforatum
Johanniskraut Echtes (Foto-Galerie)Hypericum perforatum
Kuhschelle gewöhnlichePulsatilla vulgaris
Lavendel (Foto-Galerie)Lavandula angustifolia
LöwenzahnTaraxacum officinale
MistelViscum album
Mohn, Schlafmohm (Foto-Galerie)Papaver somniferum
RoseRosa
Rose (Foto-Galerie)Rosa
Roter FingerhutDigitalis purpurea
Schlüsselblume echte Echter HimmelsschlüsselPrimula veris
Schlüsselblume hohe WaldschlüsselblumePrimula elatior
SchneeglöckchenGalanthus nivalis
SeidelbastDaphne mezereum
Silberdistel, WetterdistelCarlina acaulis
Sonnenblume (Foto-Galerie)Helianthus annuus
TollkirscheAtropa bella-donna
Wacholder GemeinerJuniperus communis
Weiße TaubnesselLamium album

Die Fototechnik

Für alle Fotos, bei denen nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist, gilt: Foto und Copyright Michael Feiler.

Auf den Seiten von Camerabotanica sehen Sie digital und analog aufgenommene Fotos.

Die älteren analogen Fotos auf dieser Homepage sind Dias, die mit einer Ricoh KR-10x Spiegelreflexkamera und einem Kiron 105mm (f/2.8 MACRO 1:1) Objektiv aufgenommen und dann eingescannt wurden. Durch die schlechte Scannqualität erscheinen diese auf der Homepage in schlechterer Bildqualität.

Die neuen analogen Fotos mache ich mit einer Nikon F 80 und einem Micro-Nikkor 105mm f/2.8D Objektiv und evtl. zusätzlichen Nahlinsen. Durch die schlechte Scannqualität erscheinen diese auf der Homepage in schlechterer Bildqualität.

Vielleicht wird irgendwann ein guter Diascanner dieses Problem bewältigen.

Der Großteil der Fotos auf der Homepage sind digitale Fotos. Sie wurden mit einer Nikon Coolpix 990 (Nachfolgermodell: Nikon Coolpix 995 (ext.)), 3,34 Megapixel Digitalkamera in Bildqualität FINE oder HI aufgenommen:

Bildqualitätdata
Bildqualität FINE:Dateityp: JPEG (Komprimierung auf ca. 1/4 der Originalgröße) Dateigröße: 1,15 MByte Bildgröße: 9,00 MByte, 1536 x 2048 x 3 Pixels Farbe: RGB Auflösung: 300.00 Pixel/inch Abmessungen: 17,34 x 13,01 cm
Bildqualität HI:Dateityp: TIFF (ohne Komprimierung, höchste Qualität) Dateigröße ca.: 9,16 MByte Bildgröße: 9,00 MByte, 1536 x 2048 x 3 Pixels Farbe: RGB Auflösung 300,00 Pixel/inch Abmessungen: 13,01 x 17,34 cm

Viele meiner digitalen Fotos (Bildqualität FINE und HI) habe ich bereits auf das Format A3 vergrößert, teils auf einem hp-DeskJet 1220C (ext.) A3 Tintenstrahldrucker oder aber auch im Fotofachgeschäft auf echtes Fotopapier. Die Resultate ließen sich sehen, zum Beispiel bei kleinen Ausstellungen.

Um qualitativ hochwertigere Vergrößerungen zu erzielen und auch Bildmaterial für den Druck liefern zu können, steht eine große Auswahl an Fotos in Form von Dias (35mm) oder auf Farbnegativfilm (35mm) bei Camerabotanica zur Verfügung.

Meine Fotos werden, von seltenen und minimalen Korrekturen der Helligkeit und Kontraste, Farbton oder Farbsättigung und Bildbeschnitt abgesehen, am Computer nicht bearbeitet (Nach dem Motto: Entweder ein Foto ist gut, oder es wandert in den Müll). Wenn ich in Ausnahmen aus "künstlerischen" Gründen doch einmal am Bild manipuliert oder gar eine Fotomontage gebastelt habe, dann versichere ich, dass die Veränderungen unübersehbar bei dem Bild beschrieben sind (siehe Doppelbelichtung in der Galerie).

Die Pflanzenfotos werden mit natürlichem Licht und am natürlichen Standort oder im Garten aufgenommen (keine Studioaufnahmen, keine künstliche Beleuchtung).

Da ich eine noch bessere digitale Bildqualität anstrebe, um sehr gute Vergrößerungen oder Detailvergrößerungen liefern zu können, die evtl. auch für Drucke taugen, steht eine gute, mindestens 6-Megapixel-Kamera auf meinem Wunschzettel. Die jüngste Anschaffung der oben genannten analogen Spiegelreflexkamera soll vorerst gute Vergrößerungen ermöglichen.

Darüber hinaus ist es mir wichtig, bei der vielen PC-Arbeit mein Augenlicht zu schonen, und so ist die Anschaffung eines 17-Zoll-Flachbettbildschirmes vordringlich.

Sie sehen, ein Sponsor wäre mir herzlich willkommen.

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Quellenverzeichnis

Selbstverständlich habe ich nicht alles, was ich bis jetzt auf den Internetseiten "Camerabotanika" von mir gegeben habe, selbst erforscht oder entdeckt, sondern ich habe auch in den verschiedensten Büchern gelesen und nachgeschlagen und wurde dadurch zum Beobachten in der Natur angeregt. Allerdings ist es mir wichtig, dass ich alles, was ich beschreibe, in der Natur auch bestätigt finde, denn sie ist die wichtigste und garantiert fehlerlose Quelle des Wissens. Soweit das möglich und sinnvoll ist, strebe ich an, die Beobachtungen fotografisch zu dokumentieren. Häufig ist es ja auch so, dass uns durch das Nachlesen erst etwas schon längst Bekanntes ins Bewusstsein kommt und allmählich puzzelt sich ein großes Bild zusammen.

Was die Inhaltstoffe, die Heilwirkungen und die Giftwirkungen von Heil- oder Giftpflanzen betrifft, bin ich natürlich auf die Literatur angewiesen. Obwohl wir auch einige Kräuter selbst ausprobieren, sei es als Gewürz oder als Heiltee, bedarf es langjähriger Versuche, um hierüber Erfahrungen mitteilen zu können. Selbstverständlich habe ich noch nie die Wirkungen der Tollkirsche selbst getestet, wohl aber im Krankenhaus die Wirkungen des Atropins, des Morphins, des Colchicins und manch andere beobachten können.

Nachstehend gebe ich also all die Quellen an, die auch ich angezapft habe:

Die Natur selbst als wahrhaftigste und unverfälschte Wissensquelle.

Unser eigener Garten sowie der eine oder andere Botanische Garten.

Das Große Buch der Heilpflanzen von Apotheker M. Pahlow, GU-Verlag, ISBN 3-7742-3848-0

Giftpflanzen Pflanzengifte von Roth - Daunderer - Kormann Nikol Verlag Hamburg, ISBN 3-933203-31-7

Pschyrembel Klinisches Wörterbuch, de Gruyter, ISBN 311007916X

Das große Hausbuch der Heilpflanzen, SIGNA, ISBN 3-332-00808-0

Hopfen und Baldrian von M. Pahlow, Steinkopfverlag Stuttgart, ISBN 3-7984-0615-4

Tausendgüldenkraut von M. Pahlow, Steinkopfverlag Stuttgart, ISBN 3-7984-0597-2

Thymian und Lindenblüten von M. Pahlow, Steinkopfverlag Stuttgart, ISBN 3-7984-0568-9

Die Blütenpflanzen Mitteleuropas von D. Aichele und H. - W. Schwegler, Kosmos, Band 1,2,3,4,5, VH ISBN 3-440-080-48-X

Grzimeks Tierleben Band 6 Kriechtiere, Bechtermünz Verlag, ISBN 3-8289-1603-1 (Schildkröten)

BLV Naturführer Heimische Pflanzen 2, ISBN 3-405-12087-X

Die Zeitschriften "Kosmos" und "Natur & Kosmos"

Kosmos Naturführer "Was blüht denn da?" von D. Aichele, ISBN 3-440-06837-4

Farbatlas Mediterrane Pflanzen, Ulmer Verlag, ISBN 3-8001-3488-8

Die Pflanze, Band 1 und Band 2 von Gerbert Grohmann, Verlag Freies Geistesleben, ISBN3-7725-0503-1 und ISBN 3-7725-0504-X

Die Kulturpraxis der Alpenpflanzen von E. Wocke, Paul Parey Verlag Berlin, zweiter Nachdruck Koeltz Scientific Books

Alpenpflanzen im Lebensraum von H. Reisigl und Richard Keller, ISBN 3-437-20516-1

Illustrierte Morphologie der Blütenpflanzen von Adrian D. Bell, Ulmer Verlag, ISBN 3-8252-8089-6

Rosen von H. Heitz, GU Verlag, ISBN 3-7742-2494-3

Die Rosen von Pierre-Joseph Redouté, ISBN 3-572-01034-9

Paracelsus Lebendiges Erbe, Reichl Verlag, ISBN 3-87667-243-0

Rote Liste Win Ausgabe 1989/II DC

Phyto CD

Korbblütler

Wo sich das Einzelwesen vollkommen und harmonisch in das Ganze, dem es angehört, einordnet und so die Vielfältigkeit zur Einheit wird, da entsteht eine wundervolle Komposition.

Korbblütler oder Compositae wird diese Pflanzenfamilie genannt und das nicht ohne Grund:

Compositae kommt von compositio, das ist lateinisch und bedeutet Zusammenstellung, Anordnung, Gestaltung. Was wird da in einem Korb zusammengestellt und gestaltet?

Vielen botanisch vorgebildeten Lesern mag diese Frage banal erscheinen, und doch reagieren die meisten von mir Befragten mit einem Achselzucken, obwohl es sich hierbei um allgemein bekannte und überaus beliebte Pflanzen handelt, wie zum Beispiel die Sonnenblume, das Gänseblümchen, die Margerite, die Kamille, die Pusteblume (Löwenzahn), die Ringelblume, die Wegwarte und die verbreiteten Gartenblumen wie Dahlie, Zinnie, Kosmea und Aster (welche der Familie ebenfalls ihren Nahmen geliehen hat, die Pflanzenfamilie wird auch Asteraceae genannt). Es ist eine gewaltig große Familie, in ihr sind ca. 14.000 Arten vereinigt, etwa ein Zehntel aller Blütenpflanzen.

Die oben gestellte Frage sowie dieser Bericht befassen sich mit dem Blütentypus, der das vereinende Merkmal der Korbblütenfamilie darstellt und in dem auch die Erklärung zu suchen ist, weshalb diese Blumen bei den Menschen so beliebt sind.

Nähern wir uns aufmerksam einer solchen Compositenblüte, zum Beispiel einer Sonnenblume. Wie Strahlen einer Sonne erkennen wir die leuchtend gelben Blütenblätter, um den meist dunkleren, inneren Blütenteller angeordnet. Aber gerade dieses innere Rund, das Zentrum der Blüte, in dem wir normalerweise die Befruchtungsorgane, die Staubgefäße und Stempel erwarten, offenbart uns das Wesentliche, was allen Compostienblüten gemeinsam ist. In diesem Inneren der Blüte finden wir wiederum viele kleine Einzelblüten eng aneinander gedrängt. Demzufolge haben wir es hier gar nicht, obwohl es so aussieht, mit einer großen Blüte zu tun, sondern mit einem Blütenstand.

Betrachten wir zunächst so eine Compositen-Teilblüte genauer und legen uns dazu ein etwas vereinfachtes Modell zugrunde, wohl wissend, dass es innerhalb der Familie gewisse Abweichungen und Variationen gibt: Zumindest bei einer Sonnenblume erkennen wir die Blumenkrönchen der Einzelblüten mit ihren 5 verwachsenen Zipfeln recht deutlich. Bei kleineren Compositen, wie den Gänseblümchen benötigen wir hierzu schon eine Lupe.

Diese Einzelblüten werden Röhrenblüten genannt. In dem Krönchen sind fünf Staubgefäße, deren Staubbeutel aber zu einem Röhrchen zusammengewachsen sind, in dem der Blütenstaub gebildet wird. Der Griffel muss durch dieses Röhrchen hindurch wachsen und fegt somit auch den Blütenstaub an die Oberfläche. Erst danach entfaltet der Griffel seine Narben, um eine Fremdbefruchtung zu ermöglichen.

Nur andeutungsweise ist unter dem Blütenkrönchen ein Kelch zu finden, dafür aber häufig ein Haarkelch, der Pappus genannt wird und welcher sich während der Fruchtreife deutlich vergrößert. Dieser Pappus zeigt uns, dass die Pflanze sich mit Hilfe des Windes verbreitet. Die Pusteblume ist uns als Beispiel hierfür wohl vertraut.

Der Pappus bei der Silberdistel.

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Einzelblüten und Samenkörner, dazwischen die Spreublättchen der Sonnenblume.

Das Teilblütchen besitzt einen unterständigen Fruchtknoten, in dem nur ein Samenkörnchen heranwächst. Diese Frucht ist in den allermeisten Fällen trocken, das bedeutet, dass sie kein Fruchtfleisch besitzt. Sie wird Achäne genannt und ist als Sonnenblumenkern allen bekannt.

Wenn wir auf dem Blütenteller derart gestaltete Einzelblüten, die Röhrenblüten vorfinden, dann stellt sich nun die Frage, was sind denn wohl die "Blütenblätter" des Blütenstandes, die ja so sonnenstrahlig, radiärsymmetrisch um den Blütenteller angeordnet sind, als wären sie richtige Blütenhüllblätter?

Auch hier handelt es sich um Einzelblüten, die sich aber zu Gunsten des ganzen Blütenstandes verändert haben: Die sogenannten Strahlenblüten entwickeln ihr fünfzipfliges Blumenkrönchen unverhältnismäßig groß und einseitig in die zur Außenseite des Blütenstandes gerichtete Richtung aus. Bei dieser Verwandlung vom Röhrenblütchen zum Strahlenblütchen oder Zungenblütchen (wie es auch genannt wird) entstehen viele Zwischenformen: Das Krönchen bleibt zunächst fünfzipflig, verlängert aber seine Röhre erheblich und streckt diese zur Peripherie der Compositenblüte, wie wir es zum Beispiel bei der Kornblume oder Flockenblume beobachten. Während des nächsten Schrittes spaltet sich die Blütenröhre, um sich dann schließlich zu weiten und sich zur Zunge oder Strahlenblüte auszubreiten (die Kokardenblumen bieten uns die Möglichkeit, diese Übergänge zu beobachten). Diese Ausbildung des Krönchens zum Lockorgan geht häufig zu Lasten der Bestäubungsorgane, sodass diese äußeren Strahlenblüten oft unfruchtbar sind (Ausnahme: Calendula). Diese Randblüten übernehmen aber für das Ganze so perfekt die Rolle der Blumenkrone, dass sie sogar in der Lage sind, die Compositenblüte bei Nacht oder bei Regen zu schließen, wie es die Gänseblümchen tun.

Betrachtet man nun nach diesen botanischen Gesichtspunkten die verschiedenen Compositenblüten (-stände), dann stellt sich heraus, dass diese Blütenstände oder Blütenköpfchen aus den oben beschriebenen zwei Einzelblütentypen unterschiedlich "componiert" sind. Wir finden rein röhrenblütige, rein zungenblütige und unter den gemischtblütigen alle möglichen Zwischenformen.

Ein Löwenzahn mit seinen Zungenblüten.

http://www.feiler-binzwangen2.de Röhrenblütige z.B.: Strahlenlose Kamille, Beifuß, Silberdistel und Golddistel (die weißen, bzw. goldgelben Strahlen sind keine Blüten, sondern eine Art Kelchblätter), Distel, Klette, Pestwurz, Flockenblume...

Zungenblütige z.B.: Löwenzahn, Wegwarte, Habichtskraut, Lattich (zum Beispiel Kopfsalat, Endiviensalat)...

Gemischtblütige z.B.: Sonnenblume, Echte Kamille, Gänseblümchen, Margerite; Arnika, Alant, Aster, Dahlie, Zinnie, Kosmea, Ringelblume...

(Bild oben)

Das Greiskraut (Senecio) hat ein gemischtblütiges Körbchen.

(Bild unten)

Wermut (Artemisia absinthium), das winzige röhrenblütige Körbchen.

Diesen Hasenlattich (Prenanthes purpurea) könnte man, flüchtig betrachtet, für ein Nelkengewächs halten. Er gehört jedoch, wegen seines Körbchens aus fünf Zungenblüten bestehend, der Compositenfamilie an, was später durch den Fruchtstand der Pflanze auf den ersten Blick deutlich wird (Bild unten).

Es gibt noch weitere, auf den ersten Blick nicht eindeutig der Familie zuzuordnende Blütenstände: Die Prachtscharte (Liatris spicata) sei als Beispiel hier aufgeführt.

Das Stängelende breitet sich zum Blütenboden aus (Sonnenblume) oder stülpt sich zum Köpfchen um (Kamille, Sonnenhut und während der Reifezeit ganz extrem die Pusteblume, die sogar eine richtige Kugelform annimmt). Der Blütenstand ist immer radiärsymmetrisch.

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Hier sehen wir am Beispiel des Fruchtstandes des Roten Sonnenhutes die Spreublättchen, in deren Achseln je ein Samenkorn sitzt. Der Blütenboden, oder wie hier das Köpfchen, wurde durch Umstülpen des Stängels gebildet. Die Stängelblätter wurden zu diesen Spreublättchen reduziert.

Bei den Samen des Sonnenhutes ist kein Pappus ausgebildet, man erkennt lediglich die kleinen Zipfel des Blütenkelches.

Es sind Stängelblätter, die sich infolge des ins Stocken kommenden Längenwachstums des Triebes im Blütenbereich unter dem Blütenstand stauen und so einen Blütenkelch bilden. Das kann entweder in fließendem Übergang geschehen wie bei der Sonnenblume oder aber auch abrupt, wenn der Stängel lang ist wie bei der Margerite, wo die Blätter zu Schuppen reduziert werden.

Wir kehren wieder zur Oberseite des Blütenstandes zurück und bemerken dort, dass die Einzelblüten keinesfalls chaotisch oder zufällig auf dem Blütenteller oder Köpfchen verteilt sind, sondern dass dort eine genaue Geometrie verborgen ist. Besonders bei einer größeren Sonnenblume fallen uns die in steilen Bögen angeordneten Blütchen oder später die Sonnenblumenkerne ins Auge. Diese Bögen sind einerseits im Uhrzeigersinn, aber gleichzeitig auch entgegen "gewendelt". Manchmal kann man die meist sehr undeutlich zu erkennende, sehr flache Grundspirale sehen.

Jede einzelne kleine Blüte fügt sich ins Ganze so ein, dass so viele wie möglich auf dem Blütenteller Platz finden und ihre Aufgabe bestmöglich erfüllen können. Unter Berücksichtigung der Bildungsreihenfolge (Divergenzwinkel) wird von einer Einzelblüte zur darauf folgenden ein Winkel von 137,5 Grad eingehalten. Das ist der „Goldene Winkel“, der den Kreis im Verhältnis des „Goldenen Schnittes“ teilt. Wie exakt das von dem Blütenstaat eingehalten wird, zeigt uns eine Simulation (aus Kosmos).

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Der Blütenstand der Gemswurz

Die Individuen im Innern der Compositenblüte sind so gestaltet, dass sie der Aufgabe der Bestäubung gerecht werden, während die Blüten am Rande für die Lockwirkung des Blütenstaates zuständig sind.

So haben alle kleinen Einzelblüten, ja sogar die zu Kelchblättern umfunktionierten Stängelblätter ihre Aufgabe im Ganzen, und nur dadurch wird das Ganze wiederum zur Einheit, zum Sinnbild eines idealen sozialen Gefüges, zur Compositenblüte.

Dazu ein Zitat:

Suchst du das Höchste, das Größte? Die Pflanze kann es dich lehren.

Was sie willenlos ist, sei du es wollend – das ist's!

Friedrich von Schiller

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Ganz zum Schluss möchte ich noch kurz zu schildern versuchen, was die Arten der Compositae außer ihrem Blütentypus noch verbindet, und dabei fällt mir erst auf, dass die Pflanzenkörper der Compositae äußerst vielgestaltig sind. Wir finden innerhalb der Familie einjährige und zweijährige Kräuter sowie Stauden und verholzende Zwergsträucher. Es ist nicht wie zum Beispiel bei den Lippenblütlern möglich, anhand verschiedener Merkmale wie zum Beispiel die Kreuzgegenständigkeit der Blattstellung, der vierkantige Stängel und der Gehalt an ätherischen Ölen... eine nicht in Blüte stehende Pflanze der Familie zuzuordnen. Der Blütentypus wie oben beschrieben macht eben einen Korbblütler aus.

Giftpflanzen sind selten unter den Compositae, der Giftlattich dürfte einer der giftigsten sein. Wasserpflanzen und windende Pflanzen gibt es auch nicht in dieser lichthaften Familie.

Dagegen versammeln sich in ihr überaus populäre Heilpflanzen wie Kamille, Ringelblume, Arnika, Alant, Schafgarbe, Beifuß, Wermut, Goldrute, um die wichtigsten zu nennen.